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, Maeder Andreas

Herz, Kampf und Gänsehaut: Reinachs Unihockey-Helden schreiben im Ligacup Geschichte

Trotz der 5:21-Niederlage gegen Meister Cazis feierte der RSV ein unvergessliches Cup-Fest voller Kampf, Stolz und grosser Emotionen.

Der offizielle Endstand von 5:21 im Ligacup gegen den Serienmeister Blau-Gelb Cazis ist eine Randnotiz für die Statistiker. Wer aber am 24. August Teil des Unihockey-Fests in der proppenvollen Sporthalle Surbaum war, erlebte eine ganz andere Geschichte: Eine Geschichte über ein Team, das über sich hinauswuchs, über eine Fankulisse, die den Begriff "Hexenkessel" neu definierte, und über einen Verein, der eindrucksvoll zeigte, was Gemeinschaft bedeutet.

Der Paukenschlag zum Start: Ein Traumtor versetzt das Surbaum in Ekstase

Die Spannung vor dem Anpfiff war greifbar. Doch es war nicht der Favorit aus Graubünden, der den ersten Paukenschlag setzte. Nach exakt 2 Minuten und 29 Sekunden geschah das, wovon die RSV-Familie geträumt hatte: Auf ein präzises Zuspiel von Tim Glasstetter fasste sich Yannick Friederich ein Herz und hämmerte den Ball zur 1:0-Führung für den Reinacher Sportverein ins Netz. Die Halle explodierte, der Jubel war grenzenlos – der Underdog führte! Doch die Antwort des Meisters liess nicht lange auf sich warten. Mit einer beeindruckenden Effizienz drehte Cazis das Spiel und stellte bis zur ersten Drittelspause auf 1:6.

Ein zweites Drittel für die Geschichtsbücher: Die furiose Aufholjagd des RSV

Wer nach dem ersten Drittel dachte, das Spiel sei gelaufen, wurde im Mittelabschnitt eines Besseren belehrt. Angetrieben von den unermüdlichen Fans, startete der RSV furios. Nur 16 Sekunden nach Wiederanpfiff traf Luca Stroppa zum 2:6. Es war der Auftakt zur stärksten Phase des Heimteams. In der 24. Minute war es Deniz Harimci, der nach Vorlage von Roman Stöckli auf 3:7 verkürzte. Und nur 42 Sekunden später liess Luca Stroppa mit seinem zweiten Treffer (Assist: Tim Glasstetter) das 4:7 folgen! Als Roman Stöckli in der 28. Minute sogar das 5:9 erzielte, war die Sensation plötzlich wieder zum Greifen nah.

"Die Stimmung in diesen Minuten war unbeschreiblich. Das ganze Team hat gespürt, dass hier etwas Besonderes möglich ist. Jeder auf dem Feld und auf der Tribüne hat alles gegeben."

Der Meister aus Cazis zeigte sich jedoch unbeeindruckt, nutzte eine weitere Strafe gegen den RSV eiskalt aus und zog das Tempo wieder an. Ein unglücklich verschossener Penalty von Yannick Friederich kurz vor der zweiten Pause beendete die Phase der grossen Hoffnung. Bis zum Ende des Drittels stellte Cazis den klaren Vorsprung von 5:15 wieder her.

Stolzer Kampf bis zum Schluss und ein verdienter Applaus

Im letzten Drittel schwanden beim Heimteam sichtlich die Kräfte, nicht aber der Kampfgeist. Bis zur letzten Sekunde wurde um jeden Ball gekämpft und jeder Zweikampf angenommen. Die Tore erzielte zwar nur noch der Gast, doch der Applaus der Zuschauer gehörte dem Heimteam. Als die Schlusssirene ertönte, feierten die Fans ihre Mannschaft mit einer stehenden Ovation für eine unvergessliche Leistung.

Die Auszeichnung zum besten Spieler auf Seiten des RSV ging hochverdient an Yannick Friederich, der mit seinem Führungstor den Grundstein für diesen magischen Abend legte. Dieses Spiel war mehr als nur eine Cup-Partie; es war ein Sieg für den Zusammenhalt, eine Werbung für den Unihockeysport in Reinach und ein klares Signal: Mit dieser Moral und diesem Publikum ist dem RSV in der kommenden Saison alles zuzutrauen.


Das Spiel im Überblick

  • Endresultat: Reinacher Sportverein 5:21 Blau-Gelb Cazis
  • Ort: Sporthalle Surbaum, Reinach
  • Reinacher Torschützen: Luca Stroppa (2), Yannick Friederich, Deniz Harimci, Roman Stöckli
  • Bester Spieler RSV: Yannick Friederich